Berliner Morgenpost 26(?).10.1998

Tod des Computerexperten ein Verbrechen?

Der mysteriöse Tod des Berliner Computer-Hackers Boris F. (BM 24.10.) ist nach Ansicht des Hamburger Chaos Computer Clubs aufein Verbrechen zurückzuführen. "Die Polizei spricht von Selbstmord. Wir können uns das nicht vorstellen", erklärte Club-Sprecher Andy Müller-Maguhn am Sonnabend. Nach seinen Angaben war Boris F. - Szenename "TRON" - einer der fähigsten Hacker Europas.

Wegen unrechtmäßiger Handlungen mit dem Computer hatte F. (26) eine Bewährungsstrafe erhalten. Der Diplom-Informatiker war am Donnerstag in einem Neuköllner Park tot gefunden und wenige Tage zuvor als vermißt gemeldet worden. Die Polizei erklärte, nach dem vorläufigen gerichtsmedizinischen Untersuchungsergebnis habe sich der Mann selbst getötet. Dennoch leitete die Kripo ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts eines Kapitalverbrechens ein. Begründung: Der 26 jährige habe - so bisherige Erkenntnisse - nach seinem Verschwinden noch mehrere Tage gelebt, unklar sei jedoch, wo er sich aufhielt. BM

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